Ein Ärger vorweg: Mich nerven die vielen selbsternannten Profis, die Führungskräften beibringen wollen/oder sollen, wie sie ihr Alltagsgeschäft zu kommunizieren haben. Zielgespräche, Mitarbeitergespräche, Beurteilungsgespräche … Die meisten (mir bekannten) Führungskräfte haben diese Führungskräftekommunikation doch (z.T exzellent!) drauf. Bei Führungsanfängern mag das anders aussehen. Aber bei gestandenen Führungskräften ist Führungskräftekommunikation in der Regel hochentwickelt, Alltagsroutine sozusagen.
In der Kommunikation von Veränderungen sieht das meist anders aus. Und genau darum geht es bei Führungskommunikation . Management im Wandel setzt auf eine Professionalität in der Kommunikation von Führungskräften, über die diese einfach noch nicht verfügen. Woher auch?!
Und doch ist m.E. Führung im Vergleich die kritischere Fähigkeit: Viele sind dazu in der Lage, erfolgreich an Veränderungsprozessen mitzuwirken und bei der Umsetzung erfolgreiche Arbeit zu machen, sofern der Prozess gut geführt wird – doch nur verhältnismäßig wenige führen solche Prozesse erfolgreich an. Was zeichnet die Erfolgreichen aus?
Damit Veränderungsvorhaben erfolgreich verlaufen, sind Führungskräfte auf die intelligente Unterstützung und damit auf das Engagement zahlreicher Mitarbeiter angewiesen. Intelligente Unterstützung meint dabei, dass die betreffenden Mitarbeiter die Ziele, Intentionen und die innere Logik des Vorhabens verstehen und sich auch darauf einlassen. Schliesslich geht es darum, dass Mitarbeiter bei der Umsetzung ihr ganzes Wissen und Können, ihre Erfahrung und Kompetenz einbringen, um die übergeordneten Intentionen optimal auf die Gegebenheiten ihres Arbeitsumfeldes übersetzen.
Beständigkeit und Stabilität der Orientierung sind um so wichtiger, je größer die Zahl der mitwirkenden Mitarbeiter ausfällt und je eigenständiger diese arbeiten. Eine eigene klare Orientierung ist jedoch nur eine notwendige, keine hinreichende Bedingung für erfolgreiche Führungskommunikation. Ihren Nutzen entfaltet sie erst dann, wenn es der Führungskraft gelingt, ihre eigene Orientierung überzeugend und wirksam auf all diejenigen zu übertragen, die an den anstehenden Veränderungen mitwirken sollen und/oder von diesen betroffen sein werden. Doch wie transportieren Führungskräfte Orientierung am wirksamsten? Wie bringen sie die Unternehmensbotschaft am besten an den Mitarbeiter? Man frage die Adressaten.